Dieser 39. Newsletter handelt vor allem von übermorgen. Freundinnen und Kollegen, 1.) Übermorgen könnten wir uns in Tübingen sehen: Am 5.Oktober um 20 Uhr, in der Wilhelmstraße 12 im großen Osiander. Dort wird gestuhlt für einen Abend mit Ilse Rau und ihr erstes Buch »Meine Mara-Jahre«, in dem sie ihren gefahrvollen ersten zwanzig Jahre nachgegangen ist. Eine bezwingende, nachdenkliche Erzählung vom Verlust eines Kindheitsglücks, von antisemitischer Verfolgung und einer Flucht mit Hilfe von Schleusern, von Einsamkeit und couragiertem Beistand beim Aufwachsen in fremdem Land und in neuer Sprache, vom endlich selbst bestimmten Weg. 2.) Zufällig kommt diese Post am »Tag der deutschen Einheit«. Da weisen wir doch, jenseits der ehrenwerten bundesrepublikanischen Spezialbedeutung, gern darauf hin, dass Literatur wirksam wird, wenn sie Staatsgrenzen, Bergfesten, kantonale Karos im Deutschsprachigen gelassen überfliegt. Wir feiern also, wie allmorgendlich, den Tag der möglichst uneinheitlichen deutschsprachigen Literatur. Freuen uns z.B. über die Mail von heute, in der eine Leserin aus Winterthur ihr Leseglück über die aus Wien erzählte »Schwalbenschrift« von Ilse Helbich meldet. 3.) Was wir sonst noch tun? Versuchen Sie sich mal mit einem Containerschiff zu verständigen… Das fühlt sich eher mühsam an, wenn man rasch notwendige Entschlüsse bisher allein fassen und zügig umsetzen konnte. Wenn’s nach uns ginge, wäre die Neuauflage von Yasmina Rezas »Gott des Gemetzels« seit 5 Tagen im Druck und nächste Woche lieferbar. 4.) Hingegen ist der Druck der 4. Auflage von Georges Perec (»Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen«) unangefochten und sogleich möglich. Es ist so wundersam viel wortversessen los auf jenem Platz um Saint-Sulpice, wir sparen uns folglich die Fahrt zur Frankfurter Messe. Ihre Buchhandlung vor Ort besorgt fast alle unseren Bücher über Nacht. Wer keinen Laden mehr findet, gehe nicht über den Amazonas sondern bestelle per Rück-Mail direkt bei uns. Freundlich grüßen die Verlegerei und Ihr Libelle Verlag Libelle Verlag: nun auch – aus dem Nähkästchen plaudernd – auf Facebook Falls Sie erstmals ungefragt dabei sind oder den 40. Newsletter partout nicht wollen: ein kurzes »39 langt« genügt (info@libelle.ch). |