Jiri Weil LIBELLE VERLAG - JIRI WEIL - SECHS TIGER IN BASEL
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Ein europäischer Erzähler von eigenwilligem Format.

Weils erzählerisches Werk – in einer repräsentativen Auswahl
[Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zu Autor und Herausgeber]


Jiri Weil, Sechs Tiger in Basel

J I R I   W E I L
Sechs Tiger in Basel

Erzählungen
ausgewählt von Urs Heftrich und Bettina Kaibach.
Aus dem Tschechischen und mit einem Nachwort versehen durch Bettina Kaibach.
Kommentar von Michael Spiri
t.
224 S., gebunden

Euro 17,90 [D] / 18,40 [A]
ISBN 978-3-905707-16-8

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Die Erzählungen von Jirí Weil – hier erstmals übersetzt – handeln virtuos von den europäischen Verwerfungen eines Jahrhunderts.

Das Buch
Wieso zerschlägt ein Stettiner Zöllner die Jessenin-Büste, die sich ein Tscheche aus Moskau mitgebracht hat?
Wohin führt es, wenn man seinem Hund im von Deutschen besetzten Holland den Hitlergruß beibringt?
Was fühlen sechs Prager Zirkustiger im Schweizer Exil, wenn keiner mit ihnen tschechisch spricht?
Die Erzählungen von Jirí Weil handeln von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Weil blieb wenig erspart: »Mein ganzes Leben glich dem Hakenschlagen eines Hasen«, schrieb er einmal. Seine Romane, aus dem Stoff eines dramatischen Lebens, fanden international Anerkennung.
Nahezu unbekannt ist bislang Weils erzählerisches Werk, hier erstmals in einer repräsentativen Auswahl übersetzt. Virtuos zieht Jirí Weil in diesen Texten alle Register, die seinen extremen Erfahrungen als Tscheche, Internationalist und Jude entsprechen.
Seine Erzählkunst reicht von lakonischem Witz und tragischer Komik bis zum Pathos des Erinnerns und der Klage. Seine Prosa fasst miterlebte Zeit im Realismus eines harten politischen Blicks, verdichtet sie aber auch immer wieder in Bilder des Absurden, wie er sie bei seinem Landsmann Kafka bewunderte.
Geschichten, die u. a. in Berlin, Prag, Paris und Luzern spielen, am Genfersee und an den Bächen von Alma-Ata.
Ein europäischer Erzähler von eigenwilligem Format, radikal auf Sichtung der Gegenwart aus und mit dem unnachsichtigen Blick für die Narben, noch wo er die Kraft des Weiterlebens preist.

Der Autor
Jirí Weil (1900–1959) war ein Intellektueller, der sein Jahrhundert mitgestalten wollte. So geriet er zwischen alle ideologischen Fronten: als Kommunist in der tschechischen Avantgarde, der die neue russische Literatur übersetzte; als Tscheche in Moskau, der aus der Partei ausgeschlossen wurde, eine Deportation nach Mittelasien (1934) überlebte und seine Stalinismus-Kritik dann im Roman »Moskau – die Grenze« (1937) verarbeitete. Als Jude entkam er in Prag dem nationalsozialistischen Mordprogramm nur knapp. Danach wurde er auch in poetischen Texten zu einem Chronisten der deutschen Gräuel. Seiner öffentlichen Wirksamkeit in der kommunistischen Tschechoslowakei setzte ein Publikationsverbot bald ein Ende, Weils Werke wurden aus den Bibliotheken entfernt. Für eine Generation von Schriftstellern des Prager Frühlings ist Jirí Weil dennoch zu einer Leitfigur geworden. International bekannt wurde er durch seine Romane »Leben mit dem Stern« und »Mendelssohn auf dem Dach«

Die Herausgeber, die Übersetzerin, der Kommentator
Urs Heftrich und Bettina Kaibach lehren und erforschen an der Universität Heidelberg mehrere slawische Literaturen, aus denen sie auch regelmäßig übersetzen. Michael Spirit ist Dozent für tschechische Literatur an der Karls-Universität Prag und hat sich als Herausgeber zahlreicher Autoren einen Namen gemacht. Die drei haben schon öfter zusammengearbeitet, um wenig bekannte Meisterwerke aus dem Tschechischen ins deutsche Sprachgebiet zu befördern..



Stimmen aus dem Feuilleton:
»Trotz der Anfeindungen war Weil nie ein Renegat. Darauf weist Bettina Kaibach in ihrem klugen Nachwort hin. Sie hat diese Geschichten glänzend übersetzt, ohne ihnen den Schweijk’schen Humor zu nehmen – angesichts der Genres, die vom Kaddisch bis zu Kneipendialogen reichen, ein großes Verdienst.
Nicole Henneberg, Der Tagesspiegel, Berlin
Artikel als PDF (84 kB) Apfelduft in Alma Ata oder HTML:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/;art138,2473616?_FR...

»Jiri Weils Erzählungen liegen eigene Erlebnisse zugrunde. Vom sanft Dadaistischen bis zur erschütterten Klage, von der distanzierten Schilderung bis zum lyrischen Gesang – der Band "Sechs Tiger in Basel" zeigt die breite Skala von Weils Ausdrucksmöglichkeiten. […] Die Herausgeber Urs Heftrich und Bettina Kaibach haben ihre Auswahl von 25 Erzählungen chronologisch geordnet von der Zwischen- bis zur Nachkriegszeit. In einem eindrucksvollen Nachwort beschreibt Bettina Kaibach, auf welch zurückhaltende Weise Jirí Weil für den Augenblick, für das Schöne und das Zweckfreie Partei ergreift. Stets gibt er der Irritation den Vorrang vor der Moral.« Jörg Plath, Deutschland-Radio
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/704446/

Zur falschen Zeit am falschen Ort
»Der tschechische Schriftsteller Jiri Weil (1900 bis 1959) ist durch seine Lebensdaten genau in den Strudel der Geschichte geraten. In jdeder Epoche verfügte er über die falsche Identität: Im freien Staat der Zwischenkriegszeit war er Kommunist, im Moskau der dreissiger Jahre war er Antistalinist, während der nazideutschen Besetzung war er Jude, in der Nachkriegs-CSSR war er ein unerwünschter Zeitzeuge jener Verbrechen, die unter der roten und brauen Diktatur verübt worden waren. Möglicherweise hat aber gerade die jeweils windschiefe Perspektive Weils Blick für das Wesentliche geschärft. In seiner Prosa enthält er sich jeder moralischen Anklage. Mehr noch: Oft sublimiert er die absurden Geschehnisse in jenem typisch tschechischen Humor, der die Absurdität des Tatsächlichen nur schon durch schonungslose Benennung entlarvt.
Gleichzeit kann Weil aber auch dem Tragischen mit einem fast antiken Furor zum Durchbruch verhelfen, ohne je ins Sentimantale abzugleiten. Die Heidelberger Slawisten Bettina Kaibach und Urs Heftrich legen nun einen äusserst lesenswerten Band mit Erzählungen vor, in dem das gesamte künstlerische Spektrum von Jiri Weil erkennbar wird.« Ulrich M. Schmid, NZZ, 2. September 2008
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/buchrezensionen/zur_falschen_zeit_am_falschen_ort_1.821195.html

http://www.perlentaucher.de/buch/30255.html

http://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=19247

Jiri Weils Erzählungen – erstmals auf Deutsch
»"Sechs Tiger in Basel" heisst der Erzählungsband des 1900 nahe Prag geborenen Schriftstellers Jiri Weil, aber was es mit den Tigern auf sich hat, ddsoll nicht verraten werden – nur dass sie ein Sprachproblem haben und, wie alle Figuren hier, Entdeckungsreisende wieder Willen sind. (...) Trotz der Anfeindungen war Weil nie ein Renegat, darauf weist Bettina Kaibach in ihrem klugen Nachwort hin. Sie hat diese Geschichten glänzend übersetzt, ohne den schweijkschen Humor zu nehmen – angesichts der unterschiedichen Genres, die vom Kaddisch bis zu den Kneipendialogen reichen, ein grosses Verdienst.« Nicole Henneberg, Basler Zeitung, 7. März 2008

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