Nelly Dix LIBELLE VERLAG - NELLY DIX - ACH, MEINE FREUNDIN, DIE TUGEND IST GUT ...
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Höchste Zeit, Nelly Dix zu lesen!

[Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zur Autorin]


Nelly Dix, Ach, meine Freundin

N E L L Y   D I X
Ach, meine Freundin, die Tugend ist gut,
aber die Liebe ist besser

Erzählungen
208 S., Englische Broschur
Euro 19,90 [D] / 20,45 [A]
ISBN 978-3-905707-43-4

September 2010

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Familie Noah vor der Sintflut, Judith im Lager des Holofernes, Prophet Jonas auf gefährlicher Reise ...

Das Buch
Worum es in den Erzählungen geht
Eine Familie will sich vor dem Weltuntergang retten, und jeder trickst anders, um sein Überleben komfortabler zu gestalten.
• Ein Feldarbeiter bringt im Affekt seinen Bruder um und kommt bei Gesetzlosen unter. Es endet gut.
• Eine schöne Frau wird von ihrer Classe politique zur feindlichen Übermacht geschickt, um den Feldherrn einzuwickeln; sie verliebt sich anders als gewünscht.
• Ein Mann lehnt lange den Job ab, ein Unheilsprophet zu werden, und geht auf gefahrvolle Reisen.

Nelly Dix war nicht die Erste, die sich Geschichten aus der jüdisch-christlichen Überlieferung griff:
Die Familie Noah vor der Sintflut, Kain und Abel, Judith im Lager des Holofernes, der Prophet Jonas …
Aber so unfromm und hautnah, auf irdisches Glück hin, hat vor ihr kaum jemand die mythischen Stoffe überschrieben. Riskante Psychologisierungen um die menschliche Mühsal zwischen Taumel und Tanz.
»Altjüdische Possen« klassifizierte die 22-Jährige ihre Geschichten ironisch gegenüber Fritz Mühlenweg, mit dem sie ein ideologieresistentes, menschenfreundliches Denken verband.

Die Autorin
Nelly Dix, 1923 in Düsseldorf geboren, ist in Dresden aufgewachsen, wo ihr Vater Otto Dix eine Professur an der Kunstakademie innehatte. In Dresden besuchte sie bis 1933 eine Reformschule. Als ihr Vater von den Nazis entlassen wurde, kam sie mit ihrer Familie nach Süddeutschland. Von 1936 an lebte sie, mit markanten Unterbrechungen durch Zirkustournee und Arbeitsdienst, in Hemmenhofen am westlichen Bodensee.
Die hochintelligente und künstlerisch vielbegabte Nelly brach den Versuch eines Internats ab, hatte Hausunterricht, blieb aber ohne Abitur. Ihre Weiterbildung organisierte sie selber, Weltliteratur lesend, in Korrespondenzen, auch im lebhaften Austausch mit Fritz und Elisabeth Mühlenweg.
(Und was hatte sie doch gleich auf ihrem selbst bemalten Himmelbett stehen? Klar, den gesammelten Wieland.)

Wie brisant war die Stimme dieser jungen Frau, wenn sie sich noch heute so eigen liest?
  • Nelly Dix ist im selben Jahrzehnt geboren wie Ruth Rehmann, Ingeborg Bachmann und Christa Wolf. Sie hätte eine andersartige Stimmlage in die Literatur ihrer Generation gebracht. Humorvoller, frecher, spielerischer, anarchistischer.

  • Das hängt mit ihrer Familiengeschichte zusammen. Ihr unkonventioneller Vater, der ihre künstlerischen Arbeiten früh unterstützte, war da nicht weniger entscheidend als die Mutter, die der Fünfzehnjährigen zum Beispiel erlaubte, als Reiterin mit einem Zirkus auf mehrmonatige Tournee zu gehen, vom Bodensee fort, durch Bayern und bis nach Warschau…

  • Die Zwanzigjährige schreibt ihre Geschichten erst nur für ihre Familie. Eine wilde Leserin, die auf keinen Literaturbetrieb schielt und ungeniert ihren Lebenshunger in überschießende Phantasie umsetzt. Wie nebenbei spielt sie mit vielerlei Identitäten: eine Frau, die früh erfuhr, dass auch die großen Gefühle auf Messers Schneide bleiben.

  • Nelly Dix probierte Erzählweisen aus, dialogreich, von Klamauk bis zur Tonlage, die zur selben Zeit Guareschi seinem Don Camillo mitgab, auch Pathos. Ihre Figuren sind sarkastisch, gewitzt und cool, leidenschaftlich, grausam (wenn es sein soll). Sie durchschauen die Machthaber, bleiben ratlos mit ihren Wünschen und versuchen, mit den überall erwartbaren Dumpflingen zurechtzukommen.

  • In allen Geschichten ist dieser ungewöhnliche Nelly-Blick: amüsiert über herkömmliche Geschlechterrollen und gleich illusionslos Männern wie Frauen gegenüber.


  • Stimmen aus dem Feuilleton
    Alttestamentarische Stoffe und jugendliche Leichtigkeit
    » ... Eine Zwanzigjährige hat die schwungvolle Leichtigkeit für diese [gemeint ist eine Szene der Noah-Geschichte] geradezu filmisch plastische Eingangsszene aufgebracht. […] …die, wie befürchtet, stets nur im Zusammenhang mit ihrem Vater gewürdigt wurde und im Schatten der Gruppe 47 als Außenseiterin dastand. Und das war sie auch. Denn wo findet man unter den berühmten Autoren von Grass bis Bachmann einen so zarten Humor wie diesen… Dorothea Dieckmann, DLF, 2. Dezember 2010 – Büchermarkt

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