Peter Stobbe LIBELLE VERLAG - PETER STOBBE - NACH DELFT GEHEN
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Nach Delft gehen, das heisst, sich vorstellen, wie die Welt wäre, wenn sie nur aus feuchter Farbe bestünde.

»Peter Stobbe treibt ein geistreiches Spiel über die Voraussetzungen seiner Malerei, beleuchtet im Medium Literatur die Theorie seiner Kunst. Reflexion wird hier zur Erzählung.« Urs Bugmann
[Weitere Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zum Autor]


Peter Stobbe, Nach Delft gehen

P E T E R   S T O B B E
Nach Delft gehen
Erzählung vom Malen

128 S., geb., mit einem Umschlagbild des Autors

Euro 14,90 [D] / 15,30 [A]
ISBN 978-3-909081-95-0

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Da stiehlt sich der »Landlooper« aus dem Bild und schlägt Hieronymus ein Schnippchen …

Die Story in Umrissen
Seit Tagen zögert er, das Bild zu malen.
Das Zögern des Malers Hieronymus gilt einem Selbstporträt. In seinem armseligen Alltag, belauert von seiner Magd, versucht er sich lange vergeblich daran.
Bis es ihm endlich gelingen will, erlebt er alle Unwägbarkeiten des Schöpferischen: das Tasten nach den ersten Linien, eine Suche in Farben und wie sich das Motiv selbstständig macht. Es ist wie bei anderen Bildern, auf denen Hieronymus sonst Dämonen, Landschaften oder das himmlische Jerusalem erfunden hat.

Dann aber geschieht das Unerhörte: Er malt sich als Heimatlosen, als Herumtreiber, als Landlooper. Einer der fort will, aber nicht vom Fleck kommt, »mit Augen wie Trichter, in welche die Welt fließt«, in einer Landschaft mit lehmiger Erde und Blütenstaub im Himmel. Noch ist das widerständige Bild nicht fertig, da flüchtet die gemalte Figur bei Nacht aus ihrem Rahmen.

Der Landlooper macht sich auf den Weg nach Delft und gerät in die Farbschichten jener Stadtansicht, die wir alle kennen. Er sucht das »Mechelen« auf, die Kneipe des Wirts Vermeer, der als Maler die Dinge aus einem neuartigen Licht holt.
Von Stimmen aus Vermeers Bildern, der Spitzenklöpplerin und der Frau mit der Perlenkette, wird der Landlooper in ganz andere Geschichten verstrickt. Und wenn dieser knurrige Bildflüchter dann noch auf Fremde aus anderen Zeiten trifft, auf El Greco, Andy Warhol, Leo Castelli und Gerhard Richter etwa, so soll uns das nicht wundern.
Der Landlooper bekommt es mit Malern zu tun, die ihre eigenen Ansichten haben vom Dingfestmachen der Bilder im Kopf und dem Weltfressen mit Farben. Immer wieder mischt sich auch noch Hieronymus ein, der einsame Alte in seinem furiosen Selbstgespräch, der nach der Flucht des Landloopers sein Bild neu malen muss.

KUNST ERZÄHLT
Eine immer wieder überraschende Erzählung von sanfter Spannung, deren kurze Szenen sich zu einem Mosaik von großer Ruhe fügen.
Peter Stobbe gelingt es, die Unruhe des Bilderschaffens und seine Erfahrungen aus der grundierten Leinwand mit Witz in eine schwebende sprachliche Erkundung zu überführen. Sein Landlooper folgt auf dem Weg nach Delft den alten Sehnsuchtsfäden der Kunst. Eine Geschichte vom Glück der Anstrengung, vom ständigen Taumeln im aufrechten Gang und von den Abstürzen beim Versuch, die Grenzen der eigenen Wirklichkeit auszuloten.
Das Malen als Lebensentwurf. Es geht um nicht weniger als die Aneignung der Welt, in kühler Anschauung und mit brennender Ungeduld, so leuchtend und eigensinnig wie die roten Fäden auf dem Bild mit der Spitzenklöpplerin.
Mit einer ebenso leichten wie zauberischen Präzision spielt der Autor immer wieder hintergründig Kunstgeschichte ein und bringt so Bilder zum Sprechen, die uns vertraut sind. Daraus ist ein schönes, stilles Buch geworden. Mit einem poetischen Surplus, wie er in einer so scharfsinnigen Prosa nur selten zu finden ist.
(Hin und wieder gibt es das: van Gogh in seinen Briefen, John Berger, Wolfgang Hildesheimer; hervorragende Doppelbegabungen, Maler, die ungewöhnlich schreiben können...).

Der Autor
Peter Stobbe, 1951, wuchs im hessischen Büdingen auf, unterrichtet seit 1990 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern und lebt mit seiner Familie in Kriens (Schweiz).
Nach Slawistikstudium und Promotion über Velimir Chlebnikov folgten zahlreiche Einzelausstellungen als Maler (Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, Stipendium des Kunstfonds e. V. Bonn) und Veröffentlichungen als Schriftsteller. Er war Gastprofessor an der Universität Wuppertal, verfasste Radioessays über Chlebnikov, Miller, Artaud, Novalis und war Mitherausgeber der Reihe »Entwürfe« und der Zeitschrift »Der Chlebnizist«. 1997 erschien im Verlag Ulrich Kaicher seine Text-Übermalung »Lipa oder der Mann mit dem Großbuch«. Zur Libelle kam er über einen Textabdruck in Irene Ferchls »Literaturblatt«.



Stimmen aus dem Feuilleton
»Einen großen Wurf nennt die NZZ Peter Stobbes Erzählung vom Malen.
perlentaucher.de

Es ist ein leiser, sich ständig verzögernder Text über die artistische Radikalität des Wahrnehmens. Er handelt von der lauernden Besessenheit des Beobachtens und der unbescheidenen Seelenraserei, einen Weltausschnitt ein zweites Mal zu schaffen: als seine Steigerung aus Farben.
(NZZ-Lesezeichen: »Der Geschmack der Farbe«)

»Es ist ein kluger unaufdringlicher Genuss zu lesen...«
Stuttgarter Zeitung

»Was hier aber in erster Linie zählt, ist der diskrete und nie elitäre Zugang zum Malen an sich. "Nach Delft gehen" gleicht insgesamt einem LAndschaftsgemälde der niederländischen Art, verwandt mit bildern von Bosch, Brueghel oder van Ruysael. Die LAndschaft atmet, der Erzähler lauscht ihr, Pinsel und Griffel in händen, um eine Spur davon festzuhalten.«
Beat Mazenauer

»Was das Buch über diese gekonnte formale Seite hinaushebt ist die Dichte der Bilder, die den Leser ganz nah heranführen an die Beobachtung und Wahrnehmung des bildnerisch Schaffenden: die Leser beginnen zu sehen mit den Augen des Malers. Das ist eine Meisterleistung, die durchaus Konzentration einfordert, aber der Literatur auch wieder etwas zurückgibt, was im Geplätscher des Mainstreams immer mehr abzutauschen scheint: die Leseerfahrung einer neuen Sicht auf die Welt. […] Insgesamt besitzt die Erzählung viel Witz und Intelligenz, sie ist überzeugend komponiert und beeindruckt mit einer überaus starken sprachlichen Virtuosität. Dabei ist der Untertitel "Eine erzählung vom Malen" gekonntes Understatement, denn verhandelt wird letztlich ein Zeitraum von rund 500 Jahren Kunstgeschichte. Dass man dies auf 120 Seiten verdichten kann, spricht für die großen erzählerischen Qualitäten eines Autors, der offenbar in zeichen und Bildern sich gleichermaßen frei und souverän bewegen kann«
Walter Rügert, Bodensee Literaturclub

»Stobbe enthüllt das Geheimnis des Malprozesses in einer angenehm luziden und ruhigen Sprache, und vertieft es damit wieder. Der Text selbst spiegelt in seinem Dahinfliessen dieses Pendeln zwischen Realitätsebenen mehr und mehr wieder. «
Martin Preisser, Tagblatt

»Was das Modellieren der Wirklichkeit anbelangt, die Überbelndunge der künstlerischen Mittel, hält es Stobbe mit der Theorie Roland Barthes, der auch das Bild als text las. Folgerichtig also, wenn Peter Stobbe für sich formuliert:"Das Bild fängt an und hört auf." Was ihn interessiere, sie die Wucherung. »Das Ende ist offen.«
Brigitte Elsner-Heller, Südkurier

»Wer dem Autor dabei folgt, dem bereitet dieses schmale Buch ein Lesevergnügen, das in wunderbar bildhaften Szenen intelligent davon erzählt, was Malen bedeutet: einen inneren Kampf um das Bild, der alles andere als ein spaßiger Zeitvertrieb ist.«
Friederike Voß, Esslinger Zeitung

»Ein sinnliches Buch für Leser, die sich in der niederländischen Kunstgeschichte auskennen und einen guten Stil zu schätzen wissen. Aber auch ohne Kenntnis der Bosch’schen Träumen ist dieser bildstarke Künstlerroman ein Genuss.«
Peter Merck, Wetzlauer Zeitung

»In den fein ausziselierten und nicht ohne Selbstironie vorgetragenen Statements des von seinem Sujet schmählich verlassenen Künstlers laufen alle Fäden zusammen, "die Denkfäden, die Malfäden und die Sehnsuchtsfäden". Und zum Schluss schleicht sich der heimatlos gewordene Schlingel Landlooper dann auch so klammheimlich ins Gemälde, wie er tolldreist aus ihm entschischte.«
Cornelia Staudacher, Stuttgarter Zeitung

»"Nach Delft gehen" ist eine raffinierte Kippfigur der Illusionen – verwirrend, weil sie in einem Stil geschrieben ist, der die eine Realität nie zu verlassen scheint. Mit viel Ironie bauf der Autor auch die Nebelhörner der kunstwissenschaftlichen Diskussion in die Erzählung ein.«
Harald Ruppert, Südkurier

»In poetischer Sprache führt uns Stobbe von dem kaum verschlüsselten Hieronymus Bosch bis zu Andy Warhol und Gerhard Richter. Und er erklärt, wie Fleisch den Mundbrei feucht macht und wie sich eine tote Fliege anfühlt. Ein Buch der Sinne.«
Ralph Stiftel Westfälischer Anzeiger


»Über Malerei wird gesprochen und über die Vorstellung, die hinter den Gegenständen ist und die das Malen hervorlockt: Peter Stobbe treibt ein geistreiches Spiel über die Voraussetzungen seiner Malerei, beleuchtet im Medium Literatur die Theorie seiner Kunst. Reflexion wird hier zur Erzählung.
Das Buch ist so klug und wie mit leichter Hand geschrieben, wie es sich vergnüglich und erhellend liest. Nicht ohne (Selbst-)Ironie blickt der Autor auf die Voraussetzungen und Hintergründe der Kunst, und er spielt mit Verweisen auf die Bilder Vermeers, auf Ikonen und Heroen der Kustgeschichte, die nicht um ihrer selbst willen herbeizitiert sind, sondern als Zeugen für die alten, immer neuen Fragen nach dem Bild.«
Urs Bugmann, Neue Luzerner Zeitung

»Nach zahlreichen Einzelausstellungen als Maler beweist Stobbe mit diesem Buch auch sein schriftstellerisches Talent. In einer sanften, ruhigen Sprache erwachen Bilder zum Leben, treffen Künstler verschiedener Epochen auf Figuren aus bekannten Werken. Die reale Welt verschmilzt mit der Bildwelt, das Buch ist eine Metamrphose von Phantasie und Realität.«
Caro Forkel, Listen

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