Werner Otto von Hentig LIBELLE VERLAG - WERNER OTTO VON HENTIG - ABER DAS BILD SOLL EUCH BLEIBEN
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Ein Brief von Werner Otto von Hentig an seine Kinder aus dem Jahr 1943

»Wir wollen all den Dingen nicht nachtrauern«
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Werner Otto von Hentig, Aber das Bild soll Euch bleiben

W E R N E R   O T T O   V O N   H E N T I G
Aber das Bild soll Euch bleiben

Ein Weihnachtsbrief von Werner Otto von Hentig
an seine Kinder aus dem Jahr 1943 und
Ein Brief von Hartmut von Hentig an den Verleger
80 S., broschiert
Euro 12,80 [D] / 13,15 [A]
ISBN 978-3-905707-41-0

September 2010

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Das Buch
In einem der schweren Luftangriffe auf Berlin wird das Haus zerstört, in dem der Diplomat Werner Otto von Hentig mit seiner Familie jahrelang wohnte. Hentig und sein 18-jähriger Sohn Hartmut können aus den brennenden Räumen nur wenig retten. In der Woche danach beschreibt der Vater – in einem Brief zu Weihnachten – seinen Kindern noch einmal Zimmer um Zimmer, was ihnen vertraut war: Möbel, Teppiche, Lampen, Bilder, Kunst und Kunsthandwerk, Bücherschätze ...
Wie nebenbei werden die Konturen eines Lebens sichtbar. Denn hier nimmt ein welterfahrener und vielseitig interessierter Sammler Abschied von Gegenständen, deren Schönheit, kunstvolle Fertigung und prägnante Herkunft ihm die Nähe zu fremden Kulturen bewahrt hatten. Er hat sie in mehr als 40 Jahren zusammengetragen, als Diplomat in China, Afghanistan, dem Vorderen Orient, in Polen, San Francisco, Bogotá und Amsterdam.

»Meine lieben Kinder!
Der Abend vom 22. November 1943 hat uns grausam das Dach über dem Kopf weggerissen und alles, was Euch in Eurem Vaterhaus an Erinnerungen und Gegenständen bewahrt wurde, vernichtet. (...) Wir wollen all den Dingen nicht nachtrauern, möglichst sogar nicht an sie denken, ja die heraufkommenden Selbstvorwürfe und Wunschträume unterdrücken. Aber wir dürfen sie auch nicht ganz vergessen ... «

Die Autoren
W. O. von Hentig war kein Sammler aus Prestige. Ein hartnäckig Interessierter, ein Neugieriger mit differenziertem Sinn für Geschichtliches und für gelungene menschliche Arbeit: die dreihundertjährige Opiumpfeife aus Peking, das Margulini- Porzellan, das er bei Trödlern in Dresden zusammensuchte, der Mörser, den er auf einem Autofriedhof in Venezuela fand, der Landwehrsäbel des Urgroßvaters aus den Befreiungskriegen, Steinzeichnungen von Orlik, die in Brest-Litowsk entstanden, der Eichenschrank aus dem Besitz der Mathilde Wesendonck (»... und einen koptischen Schlafrock, den Schlafrock des Dr. Goebbels, wie er bei mir hieß. Die seinen will Goebbels ins Meer geworfen haben, als ich ihm erzählte, dass sie bei einem Juden gekauft waren.«).

Hartmut von Hentig – der streitbare Aufklärer, Schulgründer und Pädagoge – hält fast 70 Jahre nach den dramatischen Ereignissen und jenem Weihnachtsfest in einem eigenen Brief Rückschau, anekdotisch erzählend und mit dem Facettenreichtum seines analytischen Vermögens. Er skizziert zeitgeschichtliche Hintergründe und erhellt in Einfühlung und kritischer Distanz die eigensinnige Sammlerpersönlichkeit, den Geschichtenliebhaber, den »homo paedagogicus«, der sein Vater auch nach dem Krieg blieb.
Ein Text mit entschiedenen Bewertungen, geschrieben aus der Erfahrung, dass der Verlust ein Grund wurde für eine ­zukunfts­fähige Freiheit: »Ich war sowohl für die Last und die Lust an der Fülle, die Fron und die Freude an der Verv­ollkommnung verdorben wie für die Verschwendung, die Gleichgültigkeit, die ›unerhörte Leichtigkeit‹ der späteren Wegwerfgesellschaft.«



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