Glatz, Kneipen-Philosophien LIBELLE VERLAG - THOMAS GLATZ - KNEIPEN-PHILOSOPHIEN
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Wahrheitsfindung überm Weißbier, surreale Alltagsdramen und gagaistische Monologe

Erheiterungen vom Biertisch
[Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zum Autor]


Glatz, Kneipen-Philosophien

T H O M A S   G L A T Z
Kneipen-Philosophien
Stehcafé-Aphorismen, Bistro-Haikus
und Gespräche am Nebentisch,
vorwiegend aus Bayern
.
96 S., kart.

Euro 9,40 [D] / 9,65 [A]
ISBN 978-3-909081-35-6

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Abgründiges und Aufgeregtes, Pointiertes und Plattes

Das Buch
Aufgeschnappt »Es gibt abenteuerliche Eckkneipen. Manche heißen »Bei Heinz« und sehen von außen aus, als würde sich nie eine Menschenseele hineinverirren. Im Fenster hängt zwischen grünen Butzenscheiben ein ausgestopfter Kugelfisch, der einen weltfremd anglotzt. Eine von ungelenker Hand gemalte Weinrebe auf verblichenem Pappschild ist an dem schielenden Kugelfisch angebracht. Neugier trieb mich einst in eine Kneipe wie diese ... « Für Thomas Glatz begann so eine Feldforschung spontaner Literatur

Hintersinnige und aberwitzige Alltags-Philosophien, mitgehört in der Kneipe nebenan. Die Monologe über den langsam sich enthüllenden Sinn des Lebens, wie sie nur dem eigenen Bier mitgeteilt werden. Und die Gespräche, in denen ein vereinzeltes Mitteilungsbedürfnis sich an jedes Thema krallt.
Aus Wirtsstuben, in denen die Platzhirsche das Auftauchen einer Fliege, das finale Wegbleiben eines Stammtischbruders oder längst verlorene Schlachten sprachlich bewältigen wollen. Und wo die Zugereisten von der Verwunderung nicht loskommen, dass weiße Wurst mit süßem Senf und der Kartoffelsalat ohne Majonese gegessen wird.
Aus dem Andachtsraum der Stehimbisse, wo Bambussprossen noch eine Kulturdebatte hochheizen. Und wo der Schmerz noch laut werden darf, wenn der vertraute Plastik-Christophorus in der Absauganlage verschwunden ist.

Thomas Glatz lauscht, als wohlwollend Neugieriger, den Volksmündern. Aus Geschimpf und sacht einstürzenden Dialogen sammelt er die surrealen Wertstoffe, die vom gedanklich Undichten womöglich gar zur Dichtung führen.

Kostproben

Ein Buchloer Bauer erträumt das Paradies auf Erden
Es sollte nur Männer und Moila geba.
Dann gäb’s an Frieden auf der Welt.
Und dann müsst mer it melka.

(Buchloe)


Demokrat
Ich glaube nur an die Demokratie der Zeit.
Jeder hat 24 Stunden am Tag –
des is die einzige Demokratie.

(Bamberg)


Metropolen im Vergleich
Berlin is rechts ein Sandhaufen,
links ein Hundekot.
Da ist München ganz anders:
rechts die Berge, links die Seen.

(München-Sendling)


Pater Nagel
A: Diesä Pfarrausfluch, is des a Senioänfahd?
Ich bin äwäng voasichdich middn Onmäldn.
Ja, da simmä amol midgfoän nach Gaddasee.
Da war dä Pater Nogl no mid däbai,
der gstorbn is.

B: Ja, der is gstorbn, gell?

A: Do is main Mann grang gäwordn middn Bain.
Da hoddä an Dings ghabd.
Ich bin äwäng voasichdich middn Onmäldn.

A: So is heid scho widdä Middwoch, morgn Donnerschdoch?

B: Morgn is Donnerschdoch.

A: Morgn is Donnerschdoch.
Also.
Adela.

B: Dschüssla.

A: Adee.

(Bamberg)

Der Autor
Thomas Glatz Jahrgang 1970, studierte Soziale Arbeit in Landshut und Bamberg sowie Freie Kunst in München und Helsinki (in den Meisterklassen M&M und Joseph Kosuth). Er lebt in einer Künstlerkolonie im Münchner Norden. Kostproben der Kneipen-Philosophien erschienen u. a. in der Literaturzeitschrift »Am Erker«.


Stimmen aus dem Feuilleton:
Von mitunter sogar Poltschen Gnaden ist Thomas Glatz' konzise Sammlung »Kneipen-Philosophien«, die (wenn auch von Philosophien freilich nicht die Rede sein kann) kurz und repräsentativ vereint, was Pracht und Herrlichkeit mal sinnfreier, mal tiefsinniger, selten aber sinnloser Kneipen-Konversation ausmacht: Die vom Alkohol gelösten und vom Alltag befreiten Zungen der von Glatz belauschten Gaststubenhocker finden »im Trunk Verklärungssucht« (Benn) - und Erklärungssucht: Abgründiges und Aufgeregtes, Pointiertes und Plattes, mitunter wunderbare, die Vollkommenheit mancher Haikus streifende Preziosen, unmittelbar in zumeist bayerischen Lokalen aufgeschnappt und aufgeschrieben: »In der Zeidung hams gsagt,/ da is a 21jähriger an an Baum gfahren./ Auf gerader Strecke./ Jetzt wissens ned warum.« Ich weiß, warum ich in die Kneipe gehe und zwischen zwei Bieren »welternährt« (nochmals Benn) in Glatzens gefälligem und erbaulichem Bramabasier-Brevier blättre.« Titanic 3/2003, Hans Mentz, Humorkritik

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