Dieser 6. Newsletter steht unter dem Motto: »Ovid lesen, möglicherweise auch Libelle« *)


Sie können den nächsten ABBESTELLEN durch kurzes, selbstformuliertes Njet. Wir sind nicht nachtragend…

Damen und Herren vom Stamme der wilderen Leser, Freundinnen und Kollegen …

1.)Wenn Sie einen Fernseher zu Hause haben, sollten Sie heute Abend um 21.45 Uhr das Erste einschalten: Die ARD gratuliert Mario Adorf zum Fünfundsiebzigsten und zeigt ihn erstmals in seiner neuen Hauptrolle: als alternden Nobelpreis-Literaten, der zu spät erfährt, was Liebe auch hätte sein können. Der Schlöndorff-Verfilmung von »Enigma« (ja, Elgars Enigma-Variationen laufen im Hintergrund …) liegt Eric-Emmanuel Schmitts Theaterstück »Enigma« zugrunde. Diesen spannenden, hintergründigen Dialog hat Libelle vor 8 Jahren ins Programm genommen
.

An diesem Wochenende öffnen in München und Murnau die Ausstellungen, in denen die bislang im New Yorker Guggenheim gezeigten Bilder um Hilla von Rebay zu sehen sind. Die Bilder dieser in Vergessenheit geratenen deutschen Malerin und Bilder jener Klassischen Moderne, die sie als Gründerin des Guggenheim-Museums und der berühmten Sammlung ankaufte. Es gibt seit April eine einzige Biographie dieser ungewöhnlichen Frau, wahrscheinlich ganz zufällig bei Libelle, eher nicht ganz zufällig ohne fremde Kulturgelder.
Sigrid Faltin war - wenige Wochen nach dem sechsseitigen Vorbericht des SPIEGEL - im Juli gerade mit dieser fesselnd erzählten Lebensgeschichte auf der Sachbuch-Bestenliste von SZ und NDR unter den ersten Zehn: „Die Baroness und das Guggenheim“ (ISBN 3-909081-45-2).
Schnellentschlossene werden in den nächsten 2 Wochen noch eine Erstausgabe kaufen können. Freilich nicht in der Münchner Villa Stuck; dort bieten sie - hübsches Detail am Rande - ausschließlich den von der Museumsleiterin mitherausgegebenen, von der Deutschen Bank gesponserten Katalog an.

Unser gedruckter neuer Gesamtprospekt, 32 unterhaltliche Seiten, geht nächste Woche ins Land. (Haben wir eigentlich Ihre Adresse?)
Darin sind auch zwei Novitäten, auf deren Umschlägen derselbe wild wirbelnde Mädchenkopf abgebildet ist. Kleine Spielerei um zwei ernsthafte Bücher, die für uns zusammen gehören: Hans Brügelmanns 400-seitiges Opus Magnum „Schule verstehen und gestalten“ (ISBN 3-905707-01-2): u. a. eine Rundumsicht auf die internationale Forschung, soweit sie für Schule als Entwicklungsort demokratiefähiger Jugendlicher bedeutsam ist. Und Angelika Overaths schöner, erzählerischer Essay („Generationen-Bilder. Erkundungen zum Familienglück“, ISBN 3-905707-00-4) über die familiäre Seite im Aufwachsen der Jungen, ein kühner Spannungsbogen von Mythen der Antike bis in unsere Jahre von „Sex and the City“.

Wir brauchen zwei Monate länger als geplant (hopefully zur Frankfurter Messe, und dort in Halle 3.1, Stand A 177) für die am meisten vorbestellte Novität: Fritz Mühlenweg „Drei Mal Mongolei“ (ISBN 3-905707-03-9). Was lange währt, wird dann auch gut. Ein Mühlenweg-Album ganz eigener Art. Das Buch mit dem bislang nie gedruckten Originalton aus seinen drei Mongolei-Reisen zwischen 1927 und 1932, also die Expeditionstagebücher und Briefe, aus denen er sich später auch Realia für seine Romane holte; das wäre also auf der grasbewachsenen Metaebene etwas für die Jäger des „relevanten Realismus“. Für uns Normalleser gibt es zudem das überaus vielversprechende Fragment eines Romans über Dampignak, den Mongolenfürsten, der verfolgte Europäer aufnimmt und sich so mit der chinesischen Zentralmacht anlegt.

Und während sich hier schon die ersten Dinge tun für einen großen Katalog im nächsten Jahr, über den Maler Hans Sauerbruch nämlich, der in seiner Berliner Jugend neben Max Liebermann wohnte (was sein Glück war, denn der alte Liebermann hat dem Vater des Jungen, dem großen Chirurgen Ferdinand Sauerbruch klar gemacht: dass sein Sohn eben Künstler werden müsse…), und während wir zudem in dieser köstlichsten von allen Lektüren dieses Jahres weiterlesen (just for fun; nicht bei Libelle sondern bei Artemis & Winkler in der zweisprachigen Tusculum-Reihe: Ovids Metamorphosen…, leider nur 800 Seiten, aber die Hälfte davon in der vortrefflichen Übersetzung von Gerhard Fink), wird wieder die schlussendliche Frage laut:
Lesen wir uns wieder mal? Freundlich grüßt die Verlegerei und
Ihr
Ekkehard Faude

9. September 2005


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