Nelly Dix LIBELLE VERLAG - NELLY DIX - Ich wünschte, sie ginge wieder ins Bett ...
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Höchste Zeit, Nelly Dix zu lesen!

[Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zur Autorin]


Nelly Dix, Ich wünschte, sie ginge wieder ins Bett ...

N E L L Y   D I X
Ich wünschte, sie ginge wieder ins Bett
und ließe mich in Frieden
meine Mausefallen stellen

Erzählungen
280 S., Englische Broschur
Euro 19,90 [D] / 20,45 [A]
ISBN 978-3-905707-60-1

Juli 2015

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Geschichten aus den Leben von David, Hiob, König Salomo und Joseph: geistreich und hintergründig

Das Buch
Ihre ersten Erzählungen schrieb die Zwanzigjährige für ihre Familie, als sich das Haus 1945 mit Flüchtlingen füllte; die letzten entstanden, als sie bereits den Tod eigener Kinder erlebt hatte. Über die Härten von Krieg und Nachkrieg hinweg setzte sie ihren Welthunger und eine ungewöhnliche Lebenserfahrung in Phantasie um. Eine wilde Leserin, die ihre Erzählungen ironisch als »altjüdische Possen« klassifiziert. Sie greift sich biblische Mythen als Kulissen, erfindet, was sie fasziniert an der Erfahrung eines mehrdeutigen Alltags.
So unfromm und hautnah, auf irdisches Glück hin und aus dem Staub des Alltags und dem familiären Durcheinander, hat vor ihr kaum jemand Stoffe der jüdisch-christlichen Tradition überschrieben. In dialogreicher Erzählweise gewinnen ihre Figuren Kontur, sarkastisch, gewitzt und cool, leidenschaftlich, auch grausam.
Wie nebenbei spielt Nelly Dix mit vielerlei Identitäten: eine Frau, die früh erfuhr, dass auchdie großen Gefühle auf Messers Schneide bleiben. Ihre Helden löst sie aus den standbildern der Übelieferung und lässt sie durch die Alltagswüste straucheln.Noch als Sieger bleiben sie ratlos mit ihren Wünschen.
In allen Geschichten ist dieser ungewöhnliche Nelly-Blick: amüsiert über herkömliche Geschlechterrollen und gleich illusionslos Männern wie Frauen gegenüber.

• Der todnahe David ruft sich sein Leben zurück, von der unwillig übernommenen Königswürde, seinen Leidenschaften und Verbrechen bis zum Verlust seines aufrührerischen Lieblingssohns

• Hiob im tiefsten Unglück. Wird es ihm gelingen, mit seiner Einsamkeit und der Zurückweisung durch die nächsten Menschen zurechtzukommen?

• König Salomo, genervt darüber, dass ihm ständig die Taten seines berühmten Vaters David vorgehalten werden. Als er einem Besuch der sagenhaften Königin Saba entgehen will, begegnen ihm im eigenen Land Menschen, die ihm seine bisherigen Ansichten über Gerechtigkeit, Glück und Frieden erschüttern.

• Joseph in Ägypten: Er traut den eigenen Traumdeutungen nicht, erlebt seine Karriere als ungesichertes Glück. Und warum kann er seinen Brüdern ihre Untat nicht verzeihen?

Die Autorin
Nelly Dix, 1923 in Düsseldorf geboren, ist in Dresden aufgewachsen, wo ihr Vater Otto Dix eine Professur an der Kunstakademie innehatte. In Dresden besuchte sie bis 1933 eine Reformschule. Als ihr Vater von den Nazis entlassen wurde, kam sie mit ihrer Familie nach Süddeutschland. Von 1936 an lebte sie, mit markanten Unterbrechungen durch Zirkustournee und Arbeitsdienst, in Hemmenhofen am westlichen Bodensee.
Die hochintelligente und künstlerisch vielbegabte Nelly brach den Versuch eines Internats ab, hatte Hausunterricht, blieb aber ohne Abitur. Ihre Weiterbildung organisierte sie selber, Weltliteratur lesend, in Korrespondenzen, auch im lebhaften Austausch mit Fritz und Elisabeth Mühlenweg.
(Und was hatte sie doch gleich auf ihrem selbst bemalten Himmelbett stehen? Klar, den gesammelten Wieland.)

Wie brisant war die Stimme dieser jungen Frau, wenn sie sich noch heute so eigen liest?

• Nelly Dix ist im selben Jahrzehnt geboren wie Ruth Rehmann, Ingeborg Bachmann und Christa Wolf. Sie hätte eine andersartige Stimmlage in die Literatur ihrer Generation gebracht. Humorvoller, frecher, spielerischer, anarchistischer.

• Das hängt mit ihrer Familiengeschichte zusammen. Ihr unkonventioneller Vater, der ihre künstlerischen Arbeiten früh unterstützte, war da nicht weniger entscheidend als die Mutter, die der Fünfzehnjährigen zum Beispiel erlaubte, als Reiterin mit einem Zirkus auf mehrmonatige Tournee zu gehen, vom Bodensee fort, durch Bayern und bis nach Warschau…

• Die Zwanzigjährige schreibt ihre Geschichten erst nur für ihre Familie. Eine wilde Leserin, die auf keinen Literaturbetrieb schielt und ungeniert ihren Lebenshunger in überschießende Phantasie umsetzt. Wie nebenbei spielt sie mit vielerlei Identitäten: eine Frau, die früh erfuhr, dass auch die großen Gefühle auf Messers Schneide bleiben.

• Nelly Dix probierte Erzählweisen aus, dialogreich, von Klamauk bis zur Tonlage, die zur selben Zeit Guareschi seinem Don Camillo mitgab, auch Pathos. Ihre Figuren sind sarkastisch, gewitzt und cool, leidenschaftlich, grausam (wenn es sein soll). Sie durchschauen die Machthaber, bleiben ratlos mit ihren Wünschen und versuchen, mit den überall erwartbaren Dumpflingen zurechtzukommen.

In allen Geschichten ist dieser ungewöhnliche Nelly-Blick: amüsiert über herkömmliche Geschlechterrollen und gleich illusionslos Männern wie Frauen gegenüber.



Stimmen aus dem Feuilleton (zu: Ach, meine Freundin ...)
Alttestamentarische Stoffe und jugendliche Leichtigkeit
» ... Eine Zwanzigjährige hat die schwungvolle Leichtigkeit für diese [gemeint ist eine Szene der Noah-Geschichte] geradezu filmisch plastische Eingangsszene aufgebracht. […] …die, wie befürchtet, stets nur im Zusammenhang mit ihrem Vater gewürdigt wurde und im Schatten der Gruppe 47 als Außenseiterin dastand. Und das war sie auch. Denn wo findet man unter den berühmten Autoren von Grass bis Bachmann einen so zarten Humor wie diesen… Dorothea Dieckmann, DLF, 2. Dezember 2010 – Büchermarkt

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